61. Aktionstag „Aktuell diskutiert: Einstellungen von jungen Erwachsenen zum ökologischen Landbau und seinen Produkten“
Der 61. Aktionstag befasst sich mit einer aktuellen Untersuchung zu den „Einstellungen von jungen Erwachsenen zum ökologischen Landbau und seinen Produkten“. Der Markt für ökologische Lebensmittel ist im Aufwärtstrend. 2018 belief sich der Jahresumsatz in Deutschland auf 10,91 Mrd. Euro (AMI, 2019). Im Vergleich zum Jahr 2006 (Umsatz: 4,6 Mrd. Euro) bedeutet dies eine Steigerung von über 100 %. Auffällig ist dabei, dass der Anteil von Bio-Produkten am Lebensmittel-Gesamtumsatz sehr gering ausfiel. Um neue Käuferschichten zu erschließen, untersuchte die Studie der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) die Zielgruppe junge Erwachsene zu ihren Werthaltungen, Einstellungen und Präferenzen. Die Ergebnisse sind eindeutig: Junge Verbraucher haben teilweise erhebliche Wissenslücken und Unsicherheiten bezüglich Bio-Standards und Kennzeichnung, auch bei regionalen Produkten. Gründe für den Kauf von Bio-Lebensmitteln sind hohe Tierwohlstandards, Gesundheit, Frische und Umweltschutz. Als Gründe dafür, Bio-Lebensmittel nicht zu kaufen, wurden vor allem der zu hohe Preis und fehlendes Vertrauen genannt. Regionale Lebensmittel werden vielfach gegenüber Bio-Produkten bevorzugt. Dies, obwohl der Begriff „regional“, anders als die Begriffe „bio“ bzw. “öko“, keiner Definition unterliegt und beliebig werbewirksam eingesetzt werden kann.
Das Fazit der Online-Erhebung: die Zielgruppe junge Erwachsene ist in Bezug auf Bio-Lebensmittel verunsichert, nicht ausreichend informiert und z. T. misstrauisch. Die BLE-Studie regt zum Nachdenken an. Wie wird es der Bio-Branche zukünftig gelingen, junge Verbraucher noch besser zu erreichen? Und wie, sie über die bedeutenden Eigenschaften des ökologischen Landbaus wie Klimaschutz, Beitrag zum Erhalt der Biodiversität und den Erhalt der Umwelt für nachfolgende Generationen aufzuklären? Hier geht’s direkt zur Studie.
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